Chronik - Stielmustheater

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Chronik
Es war im Frühjahr 1991, als Günter Bleck dem Vorstand der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß-Schmidthorst, mitteilte, dass er ein kleines Theaterstück über einen Neumühler Kumpel, Namens Jupp Kowalski, und dessen Familie geschrieben habe und man dieses doch mal auf einem Oktoberfest der Karnevalsgesellschaft aufführen könnte. Der Vorstand, offen für jeden künstlerischen Beitrag der Vereinsmitglieder, war sofort einverstanden und somit war damals eigentlich schon der Grundstein für das heutige Neumühler Stielmustheater gelegt, dessen Namensgebung jedoch erst 12 Jahre später erfolgen sollte.
„Neumühl 1958“ war der Titel dieses kleinen Stückes und der Autor Günter Bleck ging gleich daran, ein Ensemble für diese Aufführung zusammenzustellen. Das war natürlich nicht schwierig, gab es doch genügend „showerfahrene“ Vereinsmitglieder, die gleich Feuer und Flamme für diese Idee waren.
Und so ging dann „Neumühl 1958“ auf dem Oktoberfest 1991 der Karnevalsgesellschaft als Premiere und einmalige Vorstellung über die Bühne. Von Bühne konnte man damals natürlich noch nicht reden.
Mangels Platzes im Neumühler Agnesheim wurde lediglich ein Drehgestell mit tapezierten und bemalten Holzplatten zusammengezimmert, auf dem der Ort des jeweiligen Aktes dargestellt wurde.
Ein paar Requisiten komplettierten dann die Szene. Das kleine Theaterstück war eine willkommene Bereicherung für das Oktoberfest des Vereins und hat den Gästen damals sehr gut gefallen, aber von der Begeisterung, die dieses Stück später einmal erfahren sollte, war zum damaligen Zeitpunkt noch nichts zu spüren. Und so geriet es dann leider auch wieder in Vergessenheit und es dauerte ganze 7 Jahre bis Günter Bleck sich 1998 wieder an sein Stück erinnerte und den Entschluss fasste, „ Neumühl 1958“ zu erweitern und es diesmal auf eine richtige Bühne zu bringen. Es war kein Problem, einige Darsteller der ersten Aufführung von 1991 sofort wieder zu begeistern, neue Mitwirkende wurden auch schnell gefunden, Helmut Hoppe übernahm die künstlerische Leitung und Regie und so war die Theatergruppe der KG Rot-Weiß-Schmidthorst geboren.
Da ein Neumühler Stück ja auch nur in Neumühl aufgeführt werden konnte, ging man auf die Suche nach einer geeigneten Bühne, die dann auch mit dem Neumühler Bürgerhaus gefunden wurde.
Im Oktober 1998 war dann Premiere, der noch zwei weitere ausverkaufte Vorstellungen folgten . Das Publikum war begeistert, Theater in Neumühl und dann noch mit einem Stück, das in Neumühl spielt, so etwas hatte es in Neumühl noch nicht gegeben. Aufgrund der ausgezeichneten Resonanz und ständiger Nachfrage nach weiteren Vorstellungen war die Wiederaufführung des Stückes im Jahre 2000 mit drei weiteren Vorstellungen unumgänglich. Wieder waren alle Vorstellungen ausverkauft und die Geschichte der Familie Kowalski begann, auch über die Grenzen von Neumühl hinaus bekannt zu werden.
Nachdem dann der letzte Vorhang nach nun insgesamt sechs überaus erfolgreichen Aufführungen des Theaterstücks ” Neumühl 1958” fiel, war eigentlich schon klar, dass es eine Fortsetzung der Geschichten um die Familie Kowalski geben musste. Und so griff Autor Günter  Bleck wieder zur Feder und 2002 konnte es weitergehen mit dem Stück „ Gewitter über dem Monte Schlacko“. Die Theatergruppe der KG Rot-Weiß-Schmidthorst machte sich mit leicht verändertem und erweitertem Ensemble wieder an die Arbeit. Bei der Familie Kowalski sind seit 1958 ein paar Jahre ins Land gegangen und es hat sich eine Menge verändert. Das Neumühler Publikum konnte kaum erwarten diese Veränderungen zu erfahren. Die Anstrengungen der Theatergruppe wurden dann auch mit drei ausverkauften Vorstellungen und einem begeisterten Neumühler Publikum belohnt. Und wieder reichten diese drei Vorstellungen nicht aus, um die Nachfrage des Neumühler Publikums zu befriedigen und so wurden im Juli 2003 noch zwei weitere Vorstellungen durchgeführt. Der Bezirksvorsteher von Neumühl hatte die Schirmherrschaft für dieses Stück übernommen und die Neumühl-Hamborner Politik- und Geschäftswelt wurde inzwischen auch auf die Theatergruppe aufmerksam.
Dem großen Erfolg dieses zweiten Theaterstückes folgte zwangsläufig die Entscheidung, die Theatergruppe der KG Rot.-Weiß-Schmidthorst als festen Bestandteil im kulturellen Bereich des Stadtteils Neumühl zu etablieren. Dazu galt es, sich zunächst mit einem eigenständigen Namen, unabhängig von der Karnevalsgesellschaft, darzustellen. Ein Theaterausschuss wurde ins Leben gerufen, der sich um die verwaltungstechnischen Angelegenheiten der Theatergruppe kümmert und ein Organisationskomitee wurde mit der Abwicklung der Veranstaltungen betraut.
Die Karnevalsgesellschaft residiert im Agnesheim neben der Neumühler Herz-Jesu Kirche, direkt gegenüber befindet sich der so genannte Stielmuspark. Dieser in Neumühl gut bekannte Stielmuspark stand dann letztendlich Pate für den neuen Namen der Theatergruppe.

„NEUMÜHLER STIELMUSTHEATER“

Im Oktober 2004 ging es dann weiter. Das Neumühler Publikum wartete bereits auf das neue Theaterstück „Hängen im Schacht“, bei dem es um den Abriss der Neumühler Zechenhaussiedlungen Anfang der 70iger Jahre geht. Vier Veranstaltungen waren innerhalb von 8 Wochen ausverkauft und wurden an zwei Wochenenden im Oktober 2004 wieder mit großem Erfolg aufgeführt. Das Publikum konnte erfahren, wie es der Familie Kowalski zu dieser bewegten Zeit der Neumühler Umstrukturierung erging.
Mit einer speziellen Premierenveranstaltung konnte das Stielmustheater seinen besonderen Stellenwert im Hamborn-Neumühler Kulturleben unterstreichen. Der Hamborner Bezirksamtleiter war als Schirmherr gewonnen worden und ein Freundeskreis aus Hamborn-Neumühler Geschäftsleuten hatte sich gebildet, der die Theatergruppe unterstützen sollte.
Das Theaterensemble, mittlerweile auf 21 Personen angewachsen, hatte sich weiterentwickelt und die Aufführungen von „Hängen im Schacht“ wurden professioneller hinsichtlich der künstlerischen Darbietung. Die erweiterte technische Ausstattung trug ein Übriges zum Gelingen der Aufführungen bei.

Das Neumühler Stielmustheater konnte mit „Hängen im Schacht“ sein Publikum ein weiteres Mal begeistern und war mittlerweile zu einer anerkannten Institution im Hamborn-Neumühler Kulturleben geworden.
Die Nachfrage nach weiteren Veranstaltungen war erwartungsgemäß enorm und so fanden im Oktober 2005 vier weitere, wieder außerordentlich erfolgreiche, Aufführungen von „Hängen im Schacht“ statt.
Der letzte Vorhang war kaum gefallen, da gab es schon die ersten Fragen nach dem nächsten Stück. Jedoch, abgesehen von einem Gastspiel im Hamborner Rathaus mit einer Kurzversion von „Hängen im Schacht“, war 2006 Spielpause im Neumühler Stielmustheater.
Weiter ging es dann im September  2007 mit dem Stück „Für 5 Pfennig Knöterich“. Die Karten für dieses Theaterstück waren wieder innerhalb weniger Wochen verkauft, und die zunächst geplanten vier Aufführungen mussten um eine fünfte Aufführung erweitert werden.
Ein Stück, das an einer Neumühler Trinkhalle spielt, so wie sie heute noch am Neumühler Bergmannsplatz zu finden ist. Die Familie Kowalski steht wieder im Mittelpunkt des Stückes neben Walli Broda und Opa Stanis, die diesmal einen Ausflug in die große, weite Welt, an den Gardasee, wagen.

„Grandiose Aufführung“, so titelte am 24.September die WAZ einen Bericht über die Premiere von „Für 5 Pfennig Knöterich“. „Die Neumühler lieben ihr Stielmustheater“ und „Das Ensemble bekam für den hervorragenden Auftritt, der sich vor professionellen Inszenierungen wahrlich nicht zu verstecken braucht, minutenlangen und frenetischen Applaus“, so die Bewertung der Presse.
Die Anforderungen an das Ensemble, vor allem an die Hauptdarsteller, waren diesmal besonders hoch. Nicht nur der Textumfang, sondern auch die künstlerische Präsentation und Choreographie waren diesmal eine besondere Herausforderung. Doch nicht nur die Leistung der Darsteller, sondern auch ein erstklassiges Bühnenbild und eine professionelle Ton und Lichttechnik trugen entscheidend zum großen Erfolg von „Für 5 Pfennig Knöterich“ bei. Auch diesmal haben die fünf Aufführungen in 2007 nicht ausgereicht, weitere vier Aufführungen wurden im September 2008 durchgeführt. In 2008 feierte das Neumühler Stielmustheater auch sein 10jähriges Bestehen. Das Stielmustheater hat sich mittlerweile im Kulturleben von Neumühl, Hamborn und der Stadt Duisburg etabliert und auch die Kontakte zu anderen Vereinen werden intensiv gepflegt. So erhielt 2009 der Park an der Herz-Jesu Kirche in Neumühl, auf einer gemeinsamen Veranstaltung der Neumühler Vereine, offiziell den Namen Stielmuspark. Darauf sind wir besonders stolz, stammt doch der Name unseres Theaters ursprünglich von diesem nach dem Krieg so benannten Neumühler Park, in dem Stielmus und anderes Gemüse zum Überleben der hungerleidenden Bevölkerung angebaut wurde.
Und nach einem Jahr schöpferischer Pause in 2009 ging es dann 2010 weiter mit dem neuen Stück „Herbstmanöver“. Natürlich geht es wieder um die Familie Kowalski, diesmal um die Probleme, die der Herbst des Lebens so mit sich bringen kann und es bestand kein Zweifel, dass mit dem neuen Stück die Erfolgsgeschichte des Neumühler Stielmustheaters weitergeschrieben wird.
So war es dann auch, wie schon bei den vorherigen Theaterstücken, hatte die Geschichte den Geschmack des Publikums wieder voll getroffen und eine grandiose Resonanz erzeugt. Es war natürlich keine Überraschung, das bereits Anfang des Jahres 2010 die ursprünglich fünf geplanten Veranstaltungen restlos ausverkauft waren, die anhaltende Kartennachfrage konnte nur durch eine sechste Vorstellung befriedigt werden.
Sechs Vorstellungen an zwei Wochenenden, ein hartes, nicht nur körperliches, sondern auch mentales Stück Arbeit für das Ensemble. Und wie immer, gut vorbereitet und eingestellt, haben alle diese Herausforderung hervorragend gemeistert. Dickes Kompliment an das Ensemble, die Technik und die Bühnencrew, alles ist professionell und routiniert, im wahrsten Sinne des Wortes, über die Bühne gegangen. Das Publikum war total begeistert und nach jeder Vorstellung wollte der Schlussapplaus einfach nicht aufhören. Eine entsprechende Resonanz der lokalen Presse bedarf eigentlich keiner Erwähnung.
Im September 2011 wurden dann fünf weitere, wiederum ausverkaufte und erfolgreiche Vorstellungen von „Herbstmanöver“ aufgeführt. Der Rhythmus, zwei aufeinanderfolgende Jahre ein Stück aufzuführen und dann ein Jahr Spielpause zu machen, hat sich für das Stielmustheater sehr gut bewährt. Nicht nur eine gute Lösung für das Ensemble, sondern auch für die Organisatoren der Veranstaltungen, die von der KG Rot-Weiß-Schmidthorst
tatkräftig unterstützt werden.
Ein Jahr geht schnell vorbei und so ist Ende 2012 das nächste Stück fertig geschrieben und in Arbeit gegangen. Es heißt "Wilde Zeiten" und macht einen Zeitsprung zurück in die Zeit des ersten Stückes "Neumühl 1958". Die Geschichte spielt nun im Jahre 1959. Der Bergbau steckt in der Krise und die Zeche Neumühl soll geschlossen werden. Das Leben der Familie Kowalski wird turbulent, als Jupp von seiner Vergangenheit eingeholt wird und ein angeblicher Sohn aus seiner Zeit als Kostgänger in seiner Arbeitskolonne auftaucht.
Das sechste Theaterstück des Stielmustheaters war ein weiterer großer Erfolg. Im Wochenanzeiger wurde das Stielmustheater mit dem Millowitsch oder Ohnesorg Theater verglichen, ein schönes Kompliment aber doch weit über den Ansprüchen. Das Stielmustheater macht solides Volkstheater für ein regionales Publikum, nicht mehr und nicht weniger. „Wilde Zeiten“ war in der Umsetzung schwierig, aber das Ergebnis zählt und das konnte sich auch diesmal wieder sehen lassen. Sehen lassen konnte sich auch wieder das professionell gemalte Bühnenbild, besonders die Untertagekulisse im ersten Akt.

Wie auch bei den vorherigen Stücken, viele Kartenwünsche blieben offen, die dann erst wieder 2014 befriedigt werden konnten mit weiteren fünf ausverkauften Veranstaltungen. Als sich dann der letzte Vorhang nach insgesamt 11 Aufführungen mit ca. 2100 Besuchern schloss, ging für das Stielmustheater wieder eine anstrengende, aber erfolgreiche Spielzeit zu Ende, auf die wir mit Stolz zurückblicken.

Eigentlich sollte 2015 wieder ein Jahr Theaterpause vor einem neuen Stück in 2016 sein. Doch daraus wurde diesmal nichts. Nachdem ein Ratsherr der Stadt Duisburg aus Walsum das Stück im Bürgerhaus gesehen hatte, war er so begeistert, dass er spontan die Anfrage an uns stellte,  „Wilde Zeiten“ in der Walsumer Stadthalle aufzuführen. Als Veranstalter würde die KG Grün-Weiß-Walsum auftreten in Zusammenarbeit mit der IG Bergbau und Energie. Wir waren zunächst sehr skeptisch, ob sich genügend Publikum für zwei Veranstaltungen in einer großen Halle findet, auch wenn Walsum auf eine lange Bergbautradition zurückblicken kann. Die damit verbundenen hohen Hallenkosten mussten gedeckt und auch unsere Aufwendungen sollten ebenfalls abgesichert sein. Nachdem diese Bedenken dann weitestgehend ausgeräumt waren, haben wir diese für uns neue Herausforderung angenommen und Anfang des Jahres wieder mit den Proben begonnen.
Unser Ensemble hatte glücklicherweise keinen „Bammel“ vor einer großen Halle und auch ich als Regisseur war überzeugt, dass wir in dem ehemaligen Bergbaustadtteil Walsum mit dem angrenzenden Lohberg, eine hoffentlich volle Halle mit unserem Stück begeistern können.
Und so war es dann auch. Nach zwar anfänglich schleppendem Kartenvorverkauf war die Walsumer Stadthalle an beiden Aufführungstagen mit jeweils ca. 650 und 750 Gästen zwar nicht ausverkauft, aber sehr gut besucht. Allerdings hat auch der von uns geworbene Anteil des Publikums aus Neumühl und Umgebung entscheidend dazu beigetragen.  Obwohl wir mit der Generalprobe nur eine einzige Gelegenheit hatten, in der Kulisse zu proben, war unser Ensemble gut vorbereitet, hoch motiviert und hat professionell zwei ausgezeichnete Vorstellungen gespielt.  Das Publikum war begeistert und das Gastspiel unseres Stielmustheaters wurde ein voller Erfolg, was sich auch in den Berichten der örtlichen Presse entsprechend widerspiegelte. Eine Einladung für die Aufführung unseres nächsten Stückes erfolgte prompt.

Ob es überhaupt noch ein nächstes Stück geben wird, war zu diesem Zeitpunkt seitens unseres  Autors Günter Bleck eigentlich offen, denn  mit seinem bereits in das Jahr 1959 rückdatierte Stück „Wilde Zeiten“, waren für ihn die Geschichten um den Bergmann Jupp Kowalski abgeschlossen. Doch Neumühl lebte und entwickelte sich natürlich auch ohne Bergbau weiter und so kam ihm schon vor einiger Zeit der Gedanke zu einem Stück über das heutige Neumühl, und zwar über zwei Wirtsleute und ihre Kneipe am Neumühler Markt.
So entstand das Stück „Mona & Dittrich“, dessen Aufführung nach einem obligatorischen Jahr Pause in 2017 stattfinden sollte. Da das neue Stück aber schon Anfang 2016 soweit fertig gestellt war, wurde die Aufführung dann auch schon für 2016 geplant.

Günter Bleck hatte mit einer schweren Krankheit zu kämpfen und ist im Februar 2016 unerwartet und plötzlich verstorben. Sein Tod hat das Stielmustheater und ganz Neumühl zutiefst erschüttert.

Ich hatte als Regisseur, wie es auch für alle anderen Stücke erfolgt war, das Textbuch für das neue Stück noch mit ihm überarbeiten und weitgehend fertigstellen können. Deshalb haben wir uns in seinem Sinne entschlossen, sein letztes Stück für das Neumühler Publikum auch auf die Bühne zu bringen, ungeachtet der organisatorischen Herausforderungen, die sich für das Stielmustheater stellte, denn Günter hinterließ eine Riesenlücke.

Die Proben haben dann nach Ostern begonnen und wir haben schnell realisiert, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten, dieses letzte Stück noch zu spielen. Es war nicht einfach, aber wir freuten uns auf „Mona & Dittrich“ und auch unser treues Publikum wartete auf das neue Stück.

Günter hatte die Kowalski-Saga beendet und mit Mona & Dittrich nicht nur für Neumühl typische Alltagsprobleme der heutigen Zeit  beschrieben. Wir hatten zunächst  einige Bedenken, ob wir damit auch wieder den Geschmack unseres Publikums treffen. Da aber für den Erfolg eines Stückes nicht nur die Geschichte selbst, sondern auch die künstlerische Umsetzung und das Bühnenbild eine wesentliche Rolle spielen, haben wir die anfängliche Skepsis dann im Laufe der Proben abgelegt.

Leider konnte Günter kein Modell der Bühne mehr erstellen, so wie er das für die anderen Stücke getan hatte.

Er hatte mir aber seine Vorstellungen vom neuen Bühnenbild noch mitgeteilt und ich denke, wir haben das in seinem Sinne gut umsetzen können. Dies gelang nicht zuletzt durch die hervorragende Arbeit  unseres Bühnenbauleiters Domenico Lucca mit seinem Team und unseres Bühnenmalers Wilfred Chromy.

„Mona&Dittrich wurde dann sechs mal mit großen Erfolg aufgeführt. Das gesamte Ensemble hat wieder eine hervorragende, wirklich professionelle, Leistung gezeigt. Auch ich persönlich bin sehr stolz auf die gelungene Umsetzung  des Stückes.

Die lokale Wochenpresse titelte “Stielmustheater wuchs über sich selbst hinaus“ und verglich uns erneut mit dem Ohnesorg-  und Millowitschtheater. Ein Riesenkompliment, auf das wir alle sehr stolz sein können, auch wenn dies über unsere eigenen künstlerischen Ansprüche hinausgeht. Die Bezeichnung Volks-Amateurtheater mit professioneller Note  lasse ich natürlich gerne gelten.

Auch hinter den Kulissen war  alles rund gelaufen. Während der Veranstaltungen hatte Rot-Weiß Schmidthorst Präsidentin Gabi Pletziger mit ihrem Theken- und Buffetteam wieder alles bestens im Griff.

Sehr stolz sind wir über die Ehre, die uns zu Teil wurde, dass sich das gesamte Ensemble des Stielmustheaters ins Goldene Buch des Stadtbezirks Hamborn eintragen durfte. Herzlichen Dank an unseren Bezirksbürgermeister Uwe Haider für diese hohe Anerkennung.

Nach sechs ausverkauften und erfolgreichen Veranstaltungen 2016, war es eigentlich eine zwangsläufige Entscheidung,  Mona & Dittrich auch in 2017 nochmals aufzuführen. Wir haben dann die richtige Entscheidung für nur vier weitere Veranstaltungen getroffen und nach anfangs ziemlich schleppendem Kartenverkauf war es doch noch gelungen, an allen Veranstaltungen das Bürgerhaus bis auf wenige Plätze zu füllen. Das Publikum war wieder begeistert und so viel allen der Abschied vom Stielmustheater besonders schwer. Dies gilt natürlich auch für unser Ensemble, man konnte bei vielen eine bedrückte Stimmung bemerken und auch so manche Träne ist nach Ende der letzten Veranstaltung geflossen.

Wir haben uns würdig von unserem treuen Publikum verabschiedet und können stolz sein auf das, was wir als Amateurtheater in den fast zwanzig Jahren auf der Bühne geboten haben. Das Stielmustheater hatte sich im Laufe der Jahre zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, von der wir alle mehr oder weniger überrascht wurden.

Auch jede Erfolgsgeschichte hat  mal ein Ende und so ist im Stielmustheater definitiv der letzte Vorhang gefallen. Das Stielmustheater ist nun Neumühler Geschichte, denn ein Stilwechsel zu einer anderen Art von Theaterstücken macht weder für uns, als auch für unser Publikum, Sinn.

Wir blicken mit Freude und Stolz, aber natürlich auch mit reichlich Wehmut, auf eine für uns alle sehr schöne Zeit zurück.

Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Chronik, die nun endet.

Helmut Hoppe, Regisseur (November 2017)



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